Legasthenie (Lese-/ Rechtschreibstörung) ist eine genetische Veranlagung. Halten Sie sich bitte immer vor Augen, dass weder Ihr Kind noch Sie an einem Versagen beim Lesen oder Schreiben Schuld sind. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind ca. 15 % der Weltbevölkerung legasthen. D.h. in jeder Klasse sitzen einige legasthene Kinder. Auch diese normal intelligenten Kinder lernen das Lesen und Schreiben. Aber leider passen sie nicht in das Schema, das unser Schulsystem vorgibt.
Legastheniker (legasthene Menschen) haben oft hohe Begabungen außerhalb der Buchstabenwelt, z.B. im technischen oder kreativen Bereich. Johannes Gutenberg (1400 -1468, Erfinder der Buchdruckkunst), Albert Einstein (1879 – 1955, deutscher Physiker, Entdecker der Relativitätstheorie), Alfred Hitchcock (1899-1980, englischer Filmregisseur und Filmproduzent), Steven Spielberg (amerikanischer Filmregisseur) oder Steven Hawkins (Astro-Physiker in Cambridge, England) waren bzw. sind berühmte Legastheniker.
Lassen Sie sich nicht einreden, eine Legasthenie wachse sich mit der Zeit aus und verschwindet wieder. Akzeptieren Sie, dass Ihr Kind Hilfe braucht. Eine verstärkte Förderung allein im Schreiben und Lesen in Form von Mehrübung ist nicht ausreichend, da auch an den Ursachen gearbeitet werden muss.
Geben Sie Ihrem Kind Zeit, Verständnis und Zuspruch, wenn es mit dem Lesen oder Schreiben beschäftigt ist. Loben Sie Ihr Kind für seine Anstrengung und bewerten Sie nicht nur die Ergebnisse. Motivieren Sie Ihr Kind immer wieder. Tägliches gemeinsames Lesen oder 10-minütiges Wortschatztraining wäre optimal.
